Eine schemenhafte Gestalt. Am ausgestreckten Arm hält sie die Weltkugel. Ihr gilt die ganze Aufmerksamkeit. Die Augen sind weit aufgerissen. Wobei das rechte Auge mit einer Lupe ausgestattet ist. Weder das große Ganze noch das kleine Feine, nichts scheint unbeobachtet zu bleiben.

Dabei steht die Gestalt in einer Umgebung, die aussieht wie Eiswürfel. Und die roten Tupfer vor dem dunklen Hintergrund, ob das eine Feuerwand darstellen soll?

Das Gemälde stammt aus der Feder von Frank Dill, der seit Januar seine farbintensiven Werke im Café Denk´mal ausstellt. Ganz bewusst wird die Ausstellung jetzt gezeigt, um der dunklen Jahreszeit etwas entgegen zu setzen.

Interessanterweise widmet sich der Künstler sonst nur der abstrakten Malerei. Seine großformatigen Bilder fertigt er in Acryl- oder Ölfarbe an, zumeist auf Leinwand. Der gelernte Mediengestalter (Fachrichtung Gestaltung) hat vor über 20 Jahren seinen Weg zur bildenden Kunst gefunden. Gerne ist er als Autodidakt unterwegs, besuchte aber auch schon Kurse bei Renate Kuby von den Lahn Artists.

Seine Anregungen holt Frank Dill in Natur, Umwelt oder Zeitgeschehen. Startet dann die kreative Phase, lässt er seiner Fantasie freien Lauf. „Einfach anfangen und sich treiben lassen“, empfiehlt der Künstler. Der Entstehungsprozess dauert schon mal mehrere Tage und bildet einen willkommenen Ausgleich zum Alltag. Frank Dill hat nämlich die Erfahrung gemacht: „Wenn man malt, ist man in einer anderen Welt.“

Vielleicht finden auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, ein paar Anregungen in den Bildern von Frank Dill – am besten zu genießen bei einem aromatischen Kaffee und hausgemachtem Kuchen.

Frank Dill: Bilder aus einer anderen Welt. Bis zum 22. März 2024 im Café Denk´mal

Michael Keßeler