Von Michael Keßeler

Einen solchen Ansturm hat das Café Denkmal in seiner kurzen Geschichte noch nicht erlebt. Traubenweise warten die Besucher gut gelaunt und erwartungsfroh auf Einlass. Statt lauem Sommerabend muss nämlich eigens ein Regenzelt gestellt werden. Dann, gegen 20 Uhr, ist es soweit. Schnell ist der letzte Platz gefüllt. Jetzt noch ein leckeres Getränk in Reichweite platziert. Dann kann es losgehen.

Ann Kristin Lauber, zuständig für die Veranstaltungen im Café, begrüßt einen ganz besonderen Gast: Donovan Aston, trotz Hitze ganz Britisch in Krawatte und Jackett, klemmt sich hinter den Flügel. Donovan Aston – noch nie gehört? Aber sein großes Vorbild, dem er den ganzen Abend widmet: Elton John. Was dann einsetzt, ist Genuss pur – vorausgesetzt, Sie sind Fan dieser Legende des Pop.

Rund zwei Stunden lang begeistert Donovan Aston das Publikum mit viel Gefühl in der Stimme und versierten Fingern am Flügel. Unter anderem spielt er Klassiker wie “Your Song”, “Rocket Man” und “Can You Feel the Love Tonight” und viele andere Hits aus vier Jahrzehnten von einem der größten Künstler aller Zeiten – Sir Elton John. Zwischen den einzelnen Stücken gibt es immer wieder Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte der Songs. „Elton John ist einer meiner großen musikalischen Vorbilder” erklärt Donovan Aston. “Mit der Show erfülle ich mir einen lange gehegten Traum.“

Und nicht nur sich selber. Vom ersten Moment an geht das Publikum mit. Manche ganz textsichere Fans stimmen bei „Daniel“ und Co. sofort mit ein. Andere schwelgen in den Melodien, die – bei dem Alter des Publikums – persönliche Erinnerungen wecken, und summen leise mit. „An Evening of Sir Elton John´s Greatest Hits“, das ist zugleich eine Zeitreise durch über 40 Jahre Musikgeschichte. Und wie sein großes Vorbild versteht Donovan Aston es gekonnt, die besten Gefühle bei seinem Publikum aufkommen zu lassen. Klar, dass man solch einen Künstler nicht einfach gehen lässt. Zwei bis drei Zugaben fordern die Cafébesucher an diesem Abend schon ein, auch wenn der Schweiß ihnen längst auf der Stirn steht.  Wer hat, zündet sogar das Feuerzeug. Als zu vorgerückter Stunde „Candle in the Wind“ erklingt, entlässt Donovan Aston ein restlos begeistertes Publikum in die Nacht.

Und warum das ganze in unserem Café? Den Betreibern geht es darum, diesen Platz zu begründen als Ort für Begegnung und Gespräch, für das Miteinander der Generationen, für Denkanstöße über Gott und die Welt. Da freut man sich doch schon auf die nächsten Veranstaltungen!