Nun, wo das Café Denk’mal wieder seine Türen geöffnet hat, besteht Gelegenheit, beim Betrachten der Fotografien von Frau Heike Pfeiler dem Wunderbaren auf die Spur zu kommen.

Der filigrane Flügel eines Schmetterlings, ein mit Flaum besetztes Blatt, die hauchdünnen Fühler eines Insekts – um Objekte wie diese sichtbar zu machen, braucht man nicht nur eine entsprechende Kamera, sondern auch den Blick, die Zeit und die notwendige Erwartungshaltung. Genau darüber verfügt Heike Pfeiler. Schwerpunkt ihres Schaffens: Die Naturfotografie mit der Makrolinse.

Laborabzüge, Büttenschnitt, der Umgang mit der Balgenkamera – all das hat die Limburger Fotografin noch von der Pieke auf gelernt. Der Ausbildung folgten 10 Jahre in einem grafischen Atelier, wo es um die Gestaltung von Bildbänden und Werbung ging. Und nach der Familienphase ist Frau Pfeiler schon wieder viele Jahre im Einzelhandel tätig und kümmert sich an der Fotostation einer Drogeriekette geduldig um kleine und große Kundenwünsche.

Als Ausgleich zu den beruflichen Herausforderungen geht die Fotografin gern mit ihrer Kamera auf die Pirsch. Ob das auf den Orkney-Inseln ist oder daheim im Stadtpark, der direkt vor der Terrasse des Café Denk’mals liegt. Im Laufe der Jahre hat Frau Pfeiler nämlich eine Vorliebe entwickelt für Landschafts-, Natur- und Tiermotive.

Auf die Frage, wie ihr so kunstvolle Bilder gelingen, meint die Fotografin, „man muss sich treiben lassen“, allein unterwegs sein und die Begegnung mit dem Motiv suchen. Dann entstehen Fotos wie beispielsweise das von einem Vogel im Winter, wo der Betrachter unweigerlich mitfriert. Und ganz nebenbei gebe es viel zu lernen über die Natur, stellt Frau Pfeiler fest. Wie zum Beispiel über das Taubenschwänzchen, dessen Flugbewegung dem Kolibri ähnele. Oder die Schmeißfliege, die viel schöner sei, als ihr Ruf es erahnen lässt.

„Ein Satz begleitet mich schon seit vielen Jahren“, meint Frau Pfeiler. „Die Autorin Pearl S. Buck soll ihn mal geäußert haben: Die wahre Lebensweisheit besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.”