Eine Uferlandschaft. Schilf. Ein Bootshaus. Darüber lässt sich in fahlem Licht der See vermuten …

Während man in den Umrissen ein vertrautes Muster zu erkennen glaubt, erscheinen die gewählten Farben befremdlich, aus dem Rahmen fallend, „expressionistisch“, wie die Künstlerin Annika Vieweg mit einem Schmunzeln ergänzt.

Bilder wie dieses schmücken seit Juli die Wände des Café Denk’mals auf der Domäne Blumenrod. Bilder, die man als abstrakt, aber dennoch als erkennbar bezeichnen kann.

Beruflich ist die Künstlerin im Filmgeschäft aktiv, übersetzt Drehbücher, fertigt Untertitel an. Eine Tätigkeit, die sie beim Studium an der Filmhochschule in London gelernt hat. Den Weg zur Malerei fand sie später in Köln während ihrer Ausbildung zur Kunsttherapeutin.

Seitdem weiß Frau Vieweg, „es geht nicht um Schönheit“, nicht darum, einem Anspruch an Ästhetik nachzukommen. Die Bilder, zumeist in Acryl gemalt, wollen eine persönliche Sichtweise zum Ausdruck bringen, die über den Moment des Entstehens hinausgeht.

Und doch spielt die Umgebung eine wesentliche Rolle, weiß Frau Vieweg. „Die Landschaft trägt einen”, weshalb die Limburgerin mehrmals im Jahr zu Malkursen bei Cornelia Eichacker vom Atelierprojekt München an den Starnberger See reist, um vor Ort und damit direkt in der Natur ihre Staffelei aufzustellen. Freuen Sie sich deshalb, liebe Leserinnen und Leser, auf eine Bilderausstellung von besonderer Dichte und Einheitlichkeit, die sich bei einer Tasse frisch gemahlenen Kaffees besonders gut genießen lässt.