von Michael Keßeler

Wie zufällig sind die Farben auf die Leinwand gespritzt. Durch die Farbverläufe ist dabei ein filigranes Geäst entstanden, wie bei einem Baum. Obwohl braune und olivfarbene Töne überwiegen, wirkt das Bild durch seine roten, gelben und blauen Farbeinschlüsse abwechslungsreich und äußerst lebendig. „Visionen“ hat der Künstler Manuel Mohr sein Werk genannt. Nach Ausstellungen im „Kreml“ und in der Limburger Eisdiele „Lazzaris“ zeigt er seit Ende Juni Beispiele seines Könnens im Café Denk´mal.

Ich suche nicht, ich finde
Der gelernte Orthopädieschuhmacher (39) aus Cramberg ist bei einem Sanitätshaus in der Beratung tätig. Und auch privat viel unterwegs, beim Laufsport. Seit er das leistungsorientierte Laufen vor fünf Jahren beendete, hat er Spaß und Freude in der Kunst gefunden, von der Laufstrecke zur Farbpalette sozusagen.

Herr Mohr spricht von „intuitiver Malerei“, vielleicht begleitet von Musik oder bei geöffnetem Fenster mit Blick in den Wald. Bei der Beschäftigung mit den Acrylfarben entstehen Kunstwerke zumeist von abstrakter Natur, über deren Werdegang der Künstler mit einem Zitat von Pablo Picasso sagt: „Ich suche nicht, ich finde.“

Wissen, wann man aufhört
Doch ganz ohne rationale Durchdringung geht der Gestaltungsprozess natürlich auch nicht ab. „Man muss wissen, wann man aufhört“, beschreibt Manuel Mohr (Kürzel: MAmo) diesen spannenden Zeitpunkt, an dem man als Künstler das Bild als fertig ansieht und vom selbst geschaffenen Produkt zufrieden abrückt.

Bis September besteht nun für die Besucher des Café Denk´mal die Gelegenheit, bei Kaffee und Kuchen die Werke von Manuel Mohr zu begutachten und dabei den Findungsprozess des Künstlers nachzuvollziehen.